Seminar ‘Wirkungsvoll Entwicklungsräume gestalten’
Das Seminar
Das wirkungsvolle Arbeiten mit Gruppen erfordert das Schaffen von stimmigen Entwicklungsräumen. Es gilt einen Rahmen zu kreieren, wo Menschen und Gruppen vertieft mit sich in Kontakt kommen können. Denn stimmige Entscheidungen können nur aus der Verbundenheit mit sich selbst heraus getroffen werden. So können egoarme, offene und weite Räume entstehen, wo das Selbst als zentrale Kraft wirken kann. Räume des Innehaltens, Wahrnehmens, Bewusstwerdens. Resonante, wesentliche Räume – mit Präsenz, Begegnung und Erfahrungsoffenheit. Dies ist immer dann notwendig, wenn es um persönliches Wachstum geht oder wenn an grundlegenden, neuartigen oder zukunftsorientierten Fragen gearbeitet werden muss - da greifen herkömmliche Methoden meist zu kurz. Hier setzt die existenzielle Arbeit mit Gruppen (EAG©) an – eine zeitgemässe, ganzheitliche und mehrdimensionale Art des Arbeitens, die den Menschen in seiner Ganzheit anspricht. Eine Haltung und Methode des Arbeitens, die phänomenologisch aus der Praxis entwickelt wurde, auf solidem theoretischem Fundament steht und eine breite und offene Sammlung von Methoden und Techniken beinhaltet.
In Bezug auf die existenzielle Arbeit mit Gruppen können zwei verschiedene Arbeitsfelder unterschieden werden:
- Individuelle Entwicklung im Gruppenrahmen: Hier stehen die Entwicklung und persönliche Themen der einzelnen Individuen der Gruppe im Vordergrund. Der Gruppenrahmen unterstützt die individuellen Prozesse. Inhaltlich geht es beispielsweise um Führungs-, Persönlichkeitsentwicklung oder um Fortbildungen. Weiter kann es auch um Fragen der persönlichen Ausrichtung, um Sinnfragen oder um persönliche Entscheidungen an Weggabelungen gehen. Klassische Formate in diesem Arbeitsfeld sind: Führungs¬entwicklungen, Selbsterfahrungsseminare, Ausbildungsgruppen oder persönliche Retraiten im Gruppenrahmen.
- Kollektive Entwicklung: Hier steht die Bearbeitung gemeinsamer Themen oder die gemeinsame Entwicklung im Vordergrund. Oft geht es auch um Einigungsprozesse. Inhaltlich geht es beispielsweise um das Erarbeiten von gemeinsamen Zukunftsbildern, um Fragen der Ausrichtung oder Weiterentwicklung von Kultur und Organisation oder um Zusammenarbeit und Innovation. Zentrale Elemente in diesem Arbeitsfeld sind Begegnung und Diskurs im Rahmen eines produktiven und generativen Feldes. Klassische Formate sind: Retraiten, Workshops, Teamentwicklung oder Teamsupervision.
Stimmige Entwicklungsräume schaffen zu können ist auch ein erlernbares (Kunst-)Handwerk, das aus zweifacher Hinsicht in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Einerseits durch die zunehmend erhöhte Komplexität und Geschwindigkeit im Wirtschafts- und Gesellschaftskontext. Und andererseits durch die vorherrschende Dominanz der Rationalität und dem damit verbundenen Verlust der Ganzheitlichkeit.
Diese Fortbildung bezweckt eine solide praktische Kompetenz in der existenziellen Arbeit mit Gruppen in den beiden oben beschriebenen Arbeitsfeldern. Ein besonderes Augenmerk wird der eigenen Person als Prozessbegleiter:in gewidmet sein, denn existenzielle Arbeit mit Gruppen ist letztlich mehr Haltung als Methode.
Die existenzielle Arbeit mit Gruppen verbindet die existenzielle Theorie mit anderen Ansätzen wie beispielsweise die Integrale Theorie (Gebser und Wilber), die Resonanztheorie (Rosa), PSI-Theorie (Kuhl) oder U-Theorie (Scharmer). Die Arbeitsweise ist integrativ.
Themen und Inhalte
- Philosophie, Prinzipien und Elemente der existenziellen Arbeit mit Gruppen
- Philosophische Grundlagen / Existenzielles Dreieck
- Orientierungsrahmen für die existenzielle Arbeit mit Gruppen
- Bewusstes Einrichten von Entwicklungsräumen auf Basis der vier Grundmotivationen
- Die Person (bzw. das Selbst) als primärer Aufmerksamkeitsfokus
- Dimensionen und Qualitäten des erweiterten Bewusstseins
- Kernelemente der integralen Theorie nach J. Gebser und K. Wilber
- Tragfähige Strukturen. Bewusstes Gestalten von Anfängen, Übergängen und Abschlüssen
- Methoden des Öffnens und des Schliessens
- Intensität durch Reduktion
- Begegnung und Resonanz als zentrale Wirkfaktoren
- Kraftvolle Einzelarbeit und strukturierter Austausch in Kleingruppen; Gruppe als Ressource
- Ganzheitliche, mehrdimensionale Zugänge, Methoden und Techniken
- Einbinden der Natur und der Umgebung
- Zentrale Rolle der Person und der Haltung des Prozessbegleiters / professionelles Selbstverständnis
- Beispiele existenzieller Arbeit mit Gruppen aus der Praxis
- Verbindung mit relevanten Theorien und Ansätzen
Zielgruppe und Teilnehmende
Die Fortbildung richtet sich an Personen, die mit Gruppen arbeiten und ihr Handlungsrepertoire erweitern möchten: Leitende von Ausbildungsgruppen, Seminarleitende, Coaches, Prozessbegleitende, Führungs-, Team- und Organisationsentwickler:innen.
Voraussetzungen
Das Einführungsseminar in die Existenzanalyse wird empfohlen, ist jedoch keine Voraussetzung. Das Seminar richtet sich an Personen, welche sich mit sich und ihrer professionellen Arbeitsweise mit Gruppen persönlich auseinandersetzen möchten. Erfahrungsoffenheit sowie einige Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen werden vorausgesetzt.
Datum der Durchführung
3.-5. April 2024
Ort
Schloss Wartegg
von Blarer-Weg 1
CH-9404 Rorschacherberg
www.wartegg.ch
Kurszeiten
Erster Tag: 09.00 bis 18.30 Uhr
Zweiter Tag: 08.30 bis 18.30 Uhr
Dritter Tag: 08.30 bis 16.30 Uhr
Kosten
Die Seminargebühr beträgt CHF 1250.-
Zusätzlich fallen Kosten für Übernachtung, Verpflegung und Seminarpauschale von CHF 690.- an.
Anmeldung
Anmeldung bitte via Anmeldeformular unten. Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, empfehle ich eine frühzeitige Anmeldung.
Rücktrittsklausel
Bei einem Rücktritt nach der verbindlichen Anmeldung gilt folgende Regelung: Ab 8 Wochen vor Seminarbeginn werden die vollen Seminarkosten sowie die Seminarpauschalen in Rechnung gestellt. Diese Regelung entfällt, wenn eine Ersatzperson gestellt wird.
Diese Seminarausscheibung kann auch hier als PDF heruntergeladen werden.